Natur- und Umweltpädagogik mit Kleinkindern und jungen Schulkindern muss anders aufgebaut werden als eine entsprechende Erziehungsarbeit mit älteren Kindern und Jugendlichen.
Bei jüngeren Kindern muss der emotionelle Zugang zur Natur eindeutig, wenn nicht sogar ausschließlich, im Vordergrund stehen, während inhaltliche Aspekte zweitrangig sind.
Ökologische Bildungsangebote im frühen Kindesalter sollten sich am ehesten als Symbiose geeigneter Elemente der Naturpädagogik, der Umweltbildung, Ökopädagogik, des Ökologischen Lernens und der Erlebnispädagogik verstehen, wobei eine Nähe zur Naturpädagogik bei Jungen Schulkindern und Kleinkindern sinnvoll erscheint.
Es würde folglich wenig bringen, Kinder, insbesondere Kleinkinder, nur in Umweltschutzbelangen zu belehren, etwa ihnen nur zu erklären, warum und wie der Müll getrennt werden soll, ohne sie vorher oder parallel dazu für die Natur zu sensibilisieren.
Ein Mensch der „spürt“ warum es sich lohnt die Natur zu schützen, weil er früh genug für ihre Schönheiten sensibilisiert wurde, wird viel eher bereit sein, nicht nur „brav“ Müll zu trennen, sondern sich auch in anderen Bereichen des Lebens ökologisch und naturfreundlich zu verhalten, als ein Mensch, der bloß gelernt hat wie er sich zu verhalten hat, ohne einen inneren Bezug zur Natur aufzubauen.
Naturlernen.
Aus obigene Überlegungen entwickelte ich das Konzept des Naturlernens.
- Technisierte Anleitungen zum klassischen Umweltschutz aus dem Bereich der Umweltbildung,
in Form von Bilderbüchern, Exkursionsanleitungen, Möglichkeiten zur Nachahmung, oder ein „Müllkasperl“ etc.
- Möglichkeiten zur freien Auseinandersetzung mit der Natur,
ohne Lerninhalte aufzudrängen in Form von „Wald- oder Wiesentagen“, in Anlehnung an das ökologische Lernen.
- Förderung des Demokratieverständnisses der Kindermittels Einbeziehen der Kinder in
die allgemeine Planung in Form von Begrüßungs- oder Abschlusskreisen, wo auch die Ereignisse des ganzen Tages,
oder der Woche reflektiert werden, oder durch konstruktive Hilfestellungen zu gewaltfreien Konfliktlösungsstrategien
- Förderung von vorausschauendem Denken in Hinblick auf nachhaltiges Denken, durch gemeinsames
Gestalten von Tages- oder Wochenplänen und Unterstützung der Kinder, diese auch zu verstehen.
Beide Punkte entsprechen den Prinzipien der Ökopädagogik.
- Abenteuer in der Natur können auch im Rahmen von „Waldtagen“ oder Wanderungen erlebt werden.
In Anlehnung an die Erlebnispädagogik können Elemente für Kleinkinder adaptiert und einbezogen werden,
etwa Expeditionen in einen bestimmten Teil des Waldes, körperliche Ertüchtigung durch Balancieren auf
Baumstämmen oder Erklimmen niedriger Bäume – als Elemente der Erlebnispädagogik
- Entwicklung von „Naturliebe“: In Anlehnung an die Naturpädagogik sollen positive Gefühle für die Natur
während Aufenthalte in der Natur, etwa an Waldtagen, aber durchaus auch im alltäglichen Erleben
der Kinder (sogar im städtischen Milieu) gefördert und geweckt werden und die Entkopplung der
Kinder von der Natur aufgehalten werden.